Detlef Kannapin, geboren 1969, Filmhistoriker und Publizist, war von 1999 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter der DEFA-Stiftung und arbeitet seit 2007 als wissenschaftlicher Referent im Deutschen Bundestag. Seit 2011 ist er Kurator der Filmreihe »3 D – Deutsche Demokratische Dokumente« der Peter-Hacks-Gesellschaft. Zuletzt erschienen: »Vernunft im Abseits. Aufsätze zum Studium des Klassenkampfs« (2015) und »Im Maschinenraum der Filmkunst. Erinnerungen des DEFA-Chefdramaturgen Rudolf Jürschik« (2021).
Ort:
Maigalerie der „jungen Welt“
Datum:
28. August 2022 – 10.00 h
Titel der Veranstaltung:
Wo geht’s hier aus der Hölle raus?
Ankündigungs Text:
Kurze Zeit nach dem Sieg der Konterrevolution in Osteuropa, mit Anschließung der DDR an die BRD, schrieb Peter Hacks 1994 im Auftrag des Deutschen Theaters Berlin seine Neubearbeitung von Offenbachs klassischer Operette „Orpheus in der Unterwelt“ als geistreiche Satire auf diese „Wende“ – eine, die sich wiederum wenden kann. Das Stück wirft mit seiner Handlung die akuten Fragen unserer gesellschaftlichen Gegenwart auf, mit Witz und Biss ist es keine vordergründige Agit-&-Propaganda-Show, allerdings politische Kunst vom Feinsten. Wie dem Reiz von Orpheus‘ Gesang kann wohl niemand dem kommunistischen Humor von Hacks‘ Dramatik widerstehen.